Mittwoch, 20. März 2013

Fotografie: Nackte Kunst

gzio
München, kurz vor den Opernspielen. Die Münchner Bürger staunten nicht schlecht, als sie in der Innenstadt ganz viele nackte, goldene Menschen sahen. Was zunächst wie ein Flashmob aussieht, ist moderne Kunst. Der amerikanische Fotograf Spencer Tunick ist bekannt dafür, Installationen aus vielen nackten Menschen zu arrangieren. Dies hat er schon in diversen großen Städten getan. Und nun hat er sich die bayrische Hauptstadt ausgesucht.

Spencer Tunick und die Kunst der Nackheit

Spencer Tunick studierte am Emerson College in Boston Kunst. Nach seinem Abschluss begann er in New York, nackte Menschen zu fotografieren. Dadurch erlangte er recht schnell eine gewisse Popularität. Seine temporären Installationen aus nackten Menschen bezeichnet Spencer Tunick nicht als Aktfotografie, es sind für ihn viel mehr Landschaftsskulpturen. Tunick arbeitet meistens mit Laien. Die Modelle, die sich für seine Fotografien ausziehen arbeiten immer ohne Gage. Aber alle Teilnehmer erhalten von Tunick ein limitiertes und von ihm persönlich signiertes Bild der Installation. Seit einigen Jahren ist Spencer Tunick mit seinen Installationen auf der ganzen Welt unterwegs. Im Jahr 2003 stellte Tunick einen Rekord auf. In Barcelona setzte er eine unglaubliche Anzahl von 7000 Spaniern vor dem Institut de Cultural in Szene. Doch damit nicht genug, 2007 schaffte Tunick es sogar, geschätze 18.000 nackte Menschen für eine Installation zu gewinnen. Dieses Bild wurde in Mexico City geschossen und ist bis heute unangefochtener Rekord.

Der Königssaal wird zum Tunick-Saal   

Die erste Installation in München wird im Königssaal des Nationaltheaters fotografiert. Die Vorlage dafür liefert kein geringerer als Richard Wagner. Tunick stellt mit seinen Bildern Motive aus Wagners „Ring des Nibelungen“ dar. Ein Berg von nackten, mit goldener Farbe angemalten Körpern soll den übermäßig angehäuften Reichtum demonstrieren.

Weitere Installationen 

Auch die Münchener Innenstadt wird Ort der Kunst. Tunick arrangierte Installationen vor dem Nationaltheater, am Odeonsplatz und an der Ludwigsstraße. Der ganze Aufwand für diese Kunst ist ziemlich hoch. Doch Tunick hat neben seinem zehnköpfigen Team auch noch 80 freiwillige Helfer aus München und Umgebung. Die nächste Installation in Deutschland ist übrigens in Berlin geplant.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen