Freitag, 29. Juni 2012

Fotografieren: Der Weg zur Kunstform

liu
Kaum eine Stadt ist so oft Motiv von Künstlern und Fotografen wie New York. Wen wundert es? Die engen Straßenschluchten der Stadt, die durch die in den Himmel ragenden Wolkenkratzern besonders zur Geltung kommen. Die fantastische Skyline, die in der ganzen Welt wohl den größten Wiedererkennungswert hat. Da es zahlreiche künstlerisch aufgenommene Bilder von New York gibt, hat sich das seit zehn Jahren bestehende, und sich ausschließlich auf die Kunst der Fotografie spezialisierte Hamburger Bucerius Kunst Forum überlegt, eine Ausstellung mit den schönsten Bildern von New York zu veranstalten. Die Ausstellung behandelt ausschließlich Fotografien von 1890 bis 1950 und trägt den treffenden Namen „New York Photography 1890-1950“.

Die zwei Hauptakteure   

Besonders zwei Künstler werden in den Fokus der Ausstellung gestellt. Alfred Stieglitz (1864-1946) und Edward Steichen(1879-1973) gelten als die Vorreiter in der Kunst der Fotografie. Sie orientierten sich bei ihren Bildern vor allem am europäischen Expressionismus, das heißt hauptsächlich weiche Konturen bei den Bildern sind das Hauptinstrument der beiden Künstler. Mit ihrer Gruppe „Photo-Secession“ wollten die beiden der Fotografie eine neue Richtung geben. Denn bisher war Fotografie nur in Foto Clubs und Amateurvereinen vertreten. Mit der gegründeten Gruppe stellten Stieglitz und Steichen die Weichen zur Anerkennung und Etablierung der Fotografie als Kunst.

New York, New York   

New York war für dieses Vorhaben prädestiniert. Denn moderne Kunst hatte vor allem in der Nordamerikanischen Metropole große Aussichten auf Erfolg. So schaffte es die Fotografie zunächst über Verbreitung in Magazinen, die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf sich zu lenken. Darauf folgte bald die Anerkennung als Kunstform. Den Ritterschlag erhielt die Kunst der Fotografie, als sie in einem der berühmtesten Museen der Welt, dem Museum of Modern Art, eine eigene Abteilung bekam.

Bucerius Ausstellung

Im Bucerius Forum kann man nun die ganzen Meisterwerke, die dazu beigetragen haben, dass Fotografie eine Kunstform wird, betrachten. Die Ausstellung zeigt das Beste aus Street Photography und Fotos der aus der Zeit des auf die Kunst zielenden Piktorialismus. Ebenfalls zu bestaunen sind die typischen Stadt- und Architekturaufnahmen der hohen Gebäude. Hier sind vor allem die Aufnahmen des deutschstämmigen Andreas Feiniger sehr beliebt. Er setzte speziell die Bautechnischen Leistungen der damaligen Ingenieure prachtvoll ins Bild. An diesen Bildern sieht man sehr gut den damaligen Stil und welche Methoden die Fotografen benutzt haben. Zum Beispiel extreme Weitwinkel, extravagante Auf- und Untersichten und sehr starken Kontrast. Alles in allem eine sehr schöne Ausstellung, die man sich auf jeden Fall anschauen sollte. Viel Spaß!



Titelbild: Vacclav / Shutterstock.com

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